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Einmal noch die Kirchenglocken in Winkl hören: Rotkreuz-Hospizmobil erfüllt bescheidenen, aber emotionalen Herzenswunsch

Das Team des „Herzenswunsch Hospizmobil“ des Roten Kreuzes wurde vor ein paar Tagen mit einem besonderen Wunsch eines schwerkranken Mannes konfrontiert. Hans E. aus Bischofswiesen wünschte sich auf seinem letzten Lebensweg noch einmal die Kirchenglocken der St. Johann-Nepomuk-Kirche in Winkl/Bischofswiesen zu hören.

15 Jahre lang hatte sich der Mann jeden Samstag auf den Weg nach Winkl gemacht, um sich das 15-Uhr-Läuten anzuhören und jedes Mal wieder war er zutiefst gerührt vom schönen Klang der Glocken. Nachdem er nun schon seit Längerem im Altenwohnheim Insula untergebracht ist, wo auch seine kranke Frau wohnt, hatte er keine Möglichkeit mehr, seine geliebten Glocken zu hören.

Das Hospizmobil-Team holte Hans E. mittags ab und war pünktlich zum 12-Uhr-Läuten an der Kirche in Winkl, was den Fahrgast hoch erfreute und zu Tränen rührte. Anschließend fuhren die Begleiter mit ihm zum Gasthof Nutzkaser, wo er bei herrlichem Sonnenschein und fantastischem Ausblick ein paar Schlucke Weißbier und leckeres Essen genießen konnte, ehe sie rechtzeitig zum 15-Uhr-Läuten wieder an der Winkler Kirche standen.

Während der Rückfahrt zum Altenwohnheim Insula konnte sich Hans E. an Reggaemusik aus dem Radio erfreuen. Es wurde noch viel gemeinsam gelacht und er erzählte über seine Zeit in München, wo er als Taxifahrer gearbeitet hatte. Zu guter Letzt bedankte er sich mit einem großen und herzlichen Dankeschön bei seinen Begleitern des „Herzenswunsch Hospizmobil“ für den unvergesslichen Tag.

„Es ist immer wieder ein sehr schönes Gefühl, wenn man mit wenig Aufwand Menschen eine große Freude machen kann“, so der Hospizmobil-Teamleiter Florian Halter. „Wir wollen schwer kranken Menschen einen gegebenenfalls letzten Herzenswunsch erfüllen. Das kann beispielsweise ein Besuch am Meer, in den Bergen, bei Verwandten oder ein liebevoll gestalteter Tagesausflug sein.“

Wenn sich jemand für eine Wunscherfüllung interessiert, dann muss das beim Roten Kreuz unter der Telefonnummer: +49 (0) 8651 9590-46 angemeldet werden. Die Mitarbeiter nehmen direkten Kontakt auf und besprechen die individuellen Details. Denn jede Tour wird bis zum Schluss genauestens geplant. Ein Gremium bestehend aus einem Arzt, Pflegepersonal, Betreuern und dem Organisator entscheiden, wie der Wunsch konkret umgesetzt werden kann. Die Wunscherfüllung ist für den Patienten kostenfrei. Das Projekt wird über Spenden und den ehrenamtlichen Einsatz von Rotkreuz-Helfern finanziert.

Das Einsatzgebiet des Hospizmobils erstreckt sich über die Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein, bis hinüber zu den Salzburger Nachbarn. Außerdem sucht das Team vom Herzenswunsch Hospizmobil noch freiwillige Helfer zur Unterstützung. „Eine medizinische Ausbildung ist zwar wünschenswert, aber was wirklich zählt ist ein liebevoller Umgang mit Menschen“, so Halter.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bilder © BRK BGL
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