Obwohl die beiden Afghanen ihre Ausweispapiere dabei hatten, wehrten sie sich gegen die Kontrolle und verletzten einen Beamten leicht an Armen und Hals.
Beamte der Bundesbereitschaftspolizei kontrollierten am frühen Montagmorgen am Bahnhof Freilassing zwei alkoholisierte junge Männer in einem grenzüberschreitenden Regionalzug. Während der 26-jährige Afghane den Beamten seinen deutschen Aufenthaltstitel vorzeigte, seinen Reisepass hatte er vergessen, lief sein 25-jähriger Landsmann davon. Die Bundespolizisten hielten den Afghanen nach wenigen Metern auf, mussten ihm jedoch Handfesseln anlegen, da er sich mit aller Kraft wehrte. Die Beamten brachten den jungen Mann zum Dienstraum am Bahnhof. Der 26-Jährige folgte den Bundespolizisten dagegen freiwillig.
Im Warteraum der Dienststelle stieg der mit den Händen hinter dem Rücken fixierte 25-Jährige plötzlich mit den Beinen durch die Handfesseln und schritt aggressiv auf die Beamten zu. Diese mussten den Mann erneut überwältigen, wurden dabei allerdings von seinem 26-jährigen Begleiter gestört. Dieser hatte einen Bundespolizisten am Oberkörper gegriffen und musste deshalb ebenfalls gefesselt werden. Die Beamten durchsuchten den 25-Jährigen und fanden schließlich auch seinen gültigen deutschen Aufenthaltstitel.
Ein Polizeibeamter wurde bei der Auseinandersetzung mit den beiden renitenten Afghanen leicht verletzt, er trug Kratzspuren und Hautrötungen an Armen und Hals davon.
Eine mögliche Ursache für das aggressive Verhalten der Männer schien schnell gefunden. Der 25-Jährige hatte 1,6 Promille, sein Begleiter brachte es sogar auf 2,5 Promille. Die beiden hatten ein alkoholisches Getränk in eine Plastikflasche umgefüllt und einen Zerkleinerer für Cannabisblüten dabei. Der Ältere war zu einem freiwilligen Urintest bereit, welcher positiv auf Marihuana anschlug.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde den Männern im Klinikum Freilassing Blut abgenommen. Der Jüngere durfte seine Heimfahrt anschließend fortsetzen. Der sichtlich betrunkene 26-Jährige musste noch bis zum Nachmittag in der Dienststelle seinen Rausch ausschlafen. Die Bundespolizei Freilassing ermittelt nun gegen die Afghanen wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung.