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Landrat Bernhard Kern trifft sich zum Arbeitsgespräch mit den Ministern Holetschek und Kaniber

Perspektiven schaffen für die Bürgerinnen und Bürger im Berchtesgadener Land, vor allem aktuell für Schüler und Eltern – mit diesem klaren Vorsatz haben sich Landrat Bernhard Kern und verantwortliche Mitarbeiter aus dem Gesundheitsamt mit dem bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek sowie Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Stimmkreisabgeordnete für das Berchtesgadener Land, am Dienstag zu einem Arbeitsgespräch im Landratsamt getroffen.

„Mein und unser klares Ziel ist die Öffnung der Schulen und zwar so schnell wie möglich!“, betonte Kern in der Besprechung. Hierzu hatte das Landratsamt eine umfangreiche Präsentation zur aktuellen Situation im Landkreis und den lokalen Besonderheiten erarbeitet. Holetschek zeigte Verständnis für den Wunsch nach Öffnungen, betonte aber gleichzeitig: „Gerade mit Blick auf die Ausbreitung der Virusmutationen müssen wir weiterhin vorsichtig und umsichtig handeln. Ein wichtiger Baustein dabei sind Tests: Um die Betriebe im Landkreis bei den Testungen ihrer Mitarbeiter zu unterstützen, stellt das Gesundheitsministerium 10.000 Testkits zur Verfügung.“

Mitarbeiter des Landratsamts informierten die beiden Minister sowohl über das aktuelle Infektionsgeschehen im Berchtesgadener Land als auch über besondere Maßnahmen. Ein Schwerpunkt ist etwa das Abwasser-Monitoring, dessen Ergebnisse mit vier bis fünf Tagen Vorsprung mit dem Verlauf des lokalen Infektionsgeschehens korrelieren. Dadurch lässt sich, ebenso wie durch die hohe Zahl an Testungen im kommunalen Testzentrum, auch eine geringe Dunkelziffer im Landkreis abschätzen. Im Januar 2021 waren es 11.692 Testungen, vom 1. bis 14. Februar sind bereits 10.624 Tests durchgeführt worden. Umgerechnet auf die Anzahl an Tests pro Tag und 100.000 Einwohner ist das Berchtesgadener Land mit 718 Testungen Spitzenreiter in Oberbayern und liegt bei den Testungen in kommunalen Einrichtungen im Vergleich zu anderen Landkreisen um ein Vielfaches höher. Durch diese umfangreichen Testungen bei symptomlosen Personen können folglich auch deutlich mehr positive Fälle entdeckt werden.

Weitere Themen des Arbeitsgesprächs waren die Unterstützung des Landratsamts für Betriebe im Hygienemanagement, der dringende Appell nach mehr Klarheit bei den Einreiseregeln aber auch der derzeitige Stand bei den Impfungen im Landkreis mit dem erfolgreich angelaufenen Projekt des Hausärztemodells.

Das Hauptaugenmerk in der anschließenden Besprechung lag natürlich auf den Möglichkeiten zur Öffnung der Schulen in der kommenden Woche. „Wir brauchen diesen Lichtblick im Berchtesgadener Land!“, verdeutlichte Kern. Auch Schulamtsdirektor Klaus Biersack sprach sich klar für Schulöffnungen aus. In den Schulen ist in den vergangenen Monaten viel unternommen worden, um Sicherheitsmaßnahmen wie Abstandsregeln einhalten zu können – sei es durch Umbaumaßnahmen oder das Schaffen zusätzlicher Räumlichkeiten. „Diesen Bemühungen muss Rechnung getragen werden“, forderte der Landrat.

Landwirtschaftsministerin Kaniber bat den Minister, das „Schönauer Modell“ zu prüfen, bei dem Grundschulklassen vor allem im ländlichen Raum aufgeteilt auf verschiedene Gebäude Präsenzunterricht erhalten können. Weiter riet sie, Handlungsoptionen neu zu bewerten und zu nutzen. „Wir stehen im Berchtesgadener Land vor besonderen Herausforderungen. Das Landratsamt hat viele Facetten ausgelotet, es gibt nichts, was nicht versucht wurde. Trotzdem ist es schwer, unter einem Inzidenzwert von 100 zu bleiben“, sagte sie angesichts der besonderen Umstände des Landkreises an der Grenze zu Österreich.

Gesundheitsminister Holetschek zeigte sich beeindruckt von dem Engagement von Landrat Kern und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Pandemiebekämpfung. Der Minister sagte: „Das Berchtesgadener Land ist als Grenzlandkreis in einer besonders herausfordernden Situation. Mein Dank und meine höchste Anerkennung gilt Allen, die hier mit vollem Einsatz das Infektionsgeschehen bekämpfen.“ Zudem äußerte er im Gespräch mit den Anwesenden Verständnis für den Wunsch nach Schulöffnungen. „Ich weiß, der Druck ist da, den spüren wir alle. Wo es Möglichkeiten gibt, wollen wir aufmachen, aber nur soweit dies vernünftig ist. Wir müssen diesen Weg noch ein Stück weit gehen. Ermessensspielräume kann es geben, aber nicht bei Inzidenzen über 100.“ Er stellte klar, dass die Maßstäbe der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung für den Schulbetrieb landesweit gelten und einzelne Landkreise hiervon nicht abweichen können. Das aktuelle Infektionsgeschehen sei entscheidend für die Schutzmaßnahmen.

„Wir nutzen weiter jede Möglichkeit, um das Infektionsgeschehen im Landkreis trotz aller Schwierigkeiten einzudämmen. Gleichzeitig werden wir auch weiterhin in regelmäßigen Gesprächen mit den politischen Entscheidungsträgern bleiben. Die Menschen im Landkreis brauchen angesichts der langen und anstrengenden Zeit des Lockdowns eine Perspektive“, bekräftigte Landrat Kern nach dem Arbeitsgespräch.

red/Pressemitteilung LRA BGL
Bild © LRA BGL
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