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Austausch im UNESCO-Weltnetz – Delegation aus Honduras zu Besuch in der Biosphärenregion

Eine eindrucksreiche Herbstwoche verbrachte eine Delegation aus Honduras auf Einladung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Berchtesgadener Land. Die Gruppe bestand aus Vertretern des honduranischen Umwelt- sowie Landwirtschaftsministeriums, lokalen Funktionären der Forstbehörde, Mitgliedern des Komitees vom Biosphärenreservat Cacique Lempira Señor de las Montañas und Projektmitarbeitern PROCAMBIO (GIZ).

Vorrangiges Ziel war der Austausch zwischen den Akteuren der beiden Biosphärenregionen zu Themen wie Erhalt der biologischen Vielfalt, nachhaltiges Wirtschaften, Klimawandel, Bildung für Nachhaltige Entwicklung, nachhaltiger Tourismus sowie bestehende Zusammenarbeit und Kooperationen der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion mit lokalen Akteuren.

Wie vier ausgewählte Regionen in Honduras gehört auch die Biosphärenregion Berchtesgadener Land zum Weltnetz der UNESCO-Biosphärenreservate. In diesem weltumspannenden Gebietssystem, das sämtliche Landschaftstypen der Welt beispielhaft abbildet, wird gezeigt, wie nachhaltige Entwicklung im Miteinander von Mensch und Natur funktionieren kann. Erfolgreiche Ansätze sollen weltweit ausgetauscht werden. So gab die Verwaltungsstelle der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, Außenstelle der Regierung von Oberbayern, gerne Auskunft über ihre Arbeit sowie erfolgreiche Ansätze vor Ort. Die vielfältigen Facetten von nachhaltiger Entwicklung spiegelten sich im umfangreichen Exkursionsprogramm wider:

Zum Thema „Nachhaltiges Wirtschaften“, das im Berchtesgadener Land ein zentrales Thema ist, fanden beispielhaft einige Betriebsbesichtigungen statt. Neben den Kooperationspartnern der Biosphärenregion, die Privatbrauerei M.C. Wieninger, die Molkerei Berchtesgadener Land und das Berghotel Rehlegg öffneten auch die Firma Hörl Kunststofftechnik GmbH & Co KG und der Kapuzinerhof Laufen ihre Türen, um den Delegationsteilnehmern einen Einblick in ihre Wirtschaftsweise, sowohl in ökologischen als auch sozialen Belangen, zu geben. Ein wichtiger Aspekt von nachhaltigem Wirtschaften sind zudem regionale Wertschöpfungsketten. Dieses Thema sowie der Bereich Landwirtschaft wurden im Rahmen einer Führung durch den Schlachthof Laufen thematisiert.

Die Dachbegrünung am Sparkassengebäude in Bad Reichenhall und ein Gespräch mit dem Stadtgärtner aus Freilassing lieferten Einblicke, wie Firmen, Kommunen und Privatpersonen im Außenbereich viel für den Erhalt der Biodiversität leisten können. Die Delegation durfte in Freilassing bei der Aussaat einer Fläche mit Biosphären Saatgut helfen und bekam eine Vorführung des eBeetle, einer Samenbeerntungsmaschine, die von der Biosphärenregion eingesetzt wird.

In der einzig alpinen Biosphärenregion in Deutschland dürfen Themen wie Lawinenschutz und der Umgang mit alpinen Bedingungen natürlich nicht fehlen. Einen Einblick erhielten die Teilnehmenden am Hochschwarzeck in der Ramsau. In Berchtesgaden erfuhr die Gruppe in einem Gespräch mit Dr. Daniel Müller, Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten, noch Spannendes über die Besonderheiten der alpinen Forstwirtschaft und konnte sich im Haus der Berge und am Königssee über den Nationalpark Berchtesgaden, die Kernzone der Biosphärenregion Berchtesgadener Land, informieren.

Neben einer Präsentation der Aktivitäten im Bereich Bildung für Nachhaltige Entwicklung der Verwaltungsstelle, wurde das Rottmayr-Gymnasium in Laufen besucht, das als Umweltschule zahlreiche Fair-Trade- und Nachhaltigkeitsprojekte umsetzt. Besonders begeistert waren die Teilnehmer aus Honduras vom Engagement der Schüler, die von sich aus eine Umwelt AG ins Leben gerufen haben und sich stark für Nachhaltigkeit an ihrer Schule einsetzen. Das Klimaschutzkonzept des Berchtesgadener Landes und Planungen im Bereich Energie und Mobilität stellte der Klimaschutzbeauftragte des Landkreises Manuel Münch vor. Ein Austausch fand auch auf politischer Ebene statt. So konnten die Exkursionsteilnehmer unter anderem mit Rudolf Schaupp, Stellvertreter des Landrats, sowie den Bürgermeistern Hans Feil und Josef Flatscher ins Gespräch kommen.

„Der Austausch im Weltnetz der Biosphärenreservate ist eine spannende und von der UNESCO explizit gewünschte Sache. Gegenseitiger Erfahrungsaustausch weltweit macht diese Zusammenarbeit so besonders. Es freut uns sehr, dass die Delegation aus Honduras Interesse an unserer Arbeit sowie den Projekten in der Region zeigt und daraus lernen möchte. Ich hoffe, dass dieser wertvolle Austausch auch zukünftig bestehen bleibt“, so Dr. Peter Loreth, Leiter der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Auch die Exkursionsteilnehmer waren am Ende der Woche hoch zufrieden und voller neue Eindrücke, auch wenn das teils schlechte Wetter für die wärmeverwöhnte Delegation aus Honduras durchaus eine Herausforderung war.

red/Pressemitteilung Biosphärenregion BGL
Bilder © Biosphärenregion BGL
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