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20-Jähriger rutscht auf der Watzmann-Südspitze über Schneefeld ab und stürzt 300 Meter in den Tod

Seine beiden Begleiter rutschten ebenfalls ein Stück weit ab, konnten sich aber noch fangen.

Am Mittwochnachmittag ist ein 20-jähriger Bergsteiger aus Rheinland-Pfalz nach der winterlichen Watzmann-Überschreitung im Südspitzabstieg auf einem Schneefeld in rund 2.300 Metern Höhe abgerutscht, wobei er über den Wandkopf hinaus rund 300 Meter tief tödlich abstürzte und im schneebedeckten Schotterkar oberhalb des Goldbründls liegen blieb. Seine beiden 21 und 24 Jahre alten Begleiter aus Rheinland-Pfalz waren zunächst ebenfalls ein großes Stück abgerutscht, hatten sich aber mit nur leichten Verletzungen wieder gefangen. Die beiden jungen Männer konnten dann zu ihrem abgestürzten Kameraden absteigen, mussten aber weiter bis auf rund 1.700 Höhenmeter in Richtung der Wimbachgrieshütte hinab, bis sie wieder Handyempfang hatten und gegen 17 Uhr bei der Leitstelle Traunstein einen Notruf absetzen konnten, die sofort die Bergwacht Ramsau und den Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ alarmierte.

Die Heli-Besatzung nahm gegen 17.20 Uhr im Tal einen Bergretter mit Seil und Bohrmaschine auf und flog weiter zur Südspitze, wo sie gegen 17.30 Uhr den Abgestürzten auf einem Schneefeld in rund 2.000 Höhenmetern fand und den Notarzt mit der Winde absetzte, der aber nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen konnte. „Christoph 14“ setzte dann den Bergretter bei den beiden Begleitern ab, der sie kurz untersuchte und so in Rettungssitzen sicherte, dass der Heli zunächst den Notarzt beim Verstorbenen und dann beide Begleiter und den Bergretter in insgesamt drei Aufzügen mit der Winde aufnehmen und zur nahen Grieshütte fliegen konnte, wo zwei weitere Bergretter bei der Versorgung und Betreuung halfen, die ursprünglich mit dem All-Terrain-Vehicle (ATV) angefahren waren, um zusätzliche Seile und ein Funk-Gateway ins Einsatzgebiet zu bringen.

Der Heli flog dann die beiden Begleiter kurz nach 18 Uhr ins Tal zur Ramsauer Bergrettungswache, wo sich der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht um sie kümmerte, bevor sie gegen 18.45 Uhr eine Rettungswagenbesatzung des Berchtesgadener Roten Kreuzes zur Kreisklinik Bad Reichenhall fuhr, um die Schürfwunden und Prellungen versorgen zu lassen. Zeitgleich startete die Besatzung des Polizeihubschraubers „Edelweiß 8“ mit zwei Polizeibergführern der Alpinen Einsatzgruppe (AEG) und einem Ramsauer Bergretter zur Südspitze, die vor Ort den Unfall aufnahmen und den Verstorbenen so sicherten, dass der Heli den Abgestürzten und die Einsatzkräfte gegen 19.30 Uhr per Winde aufnehmen und ins Tal fliegen konnte.

Die Ramsauer Bergwacht tankte beide Helis für den Rückflug mit dem Kerosinanhänger der Bergwacht Berchtesgaden wieder auf, wobei alle kurz nach 20.30 Uhr wieder zur Nachbesprechung in der Wache waren. Die AEG führte dann in der Reichenhaller Bergrettungswache die weiteren polizeilichen Maßnahmen durch. Insgesamt waren 16 Ramsauer Bergretter, drei Krisenberater aus Ramsau und Ruhpolding, der Schellenberger Bergwachtnotarzt, drei Polizeibergführer und die beiden Heli-Besatzungen zum Teil bis 21.30 Uhr im Einsatz.

red/Pressemitteilung BRK BGL
Bild © Bergwacht Ramsau
absturz südspitze 00

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