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6. Treffen Klimaschutznetzwerk BGL im "Haus der Berge"

Im Rahmen des kommunalen Zusammenschlusses „Klimaschutznetzwerk Berchtesgadener Land“ haben sich die Kommunen des Landkreises zum „Kommunalen Energiemanagement“ ausgetauscht.

Die Bürgermeister und Kommunalvertreter des Klimaschutznetzwerks Berchtesgadener Land hatten sich zum ersten Treffen in 2024 am Fuße des Watzmanns im „Haus der Berge“ im Nationalparkzentrum Berchtesgaden eingefunden. Thema des Treffens war das „Kommunale Energiemanagement“ zu welchem die Kommunen von den Experten der Energieagentur Südostbayern und der eza! dem Energie- und Umweltzentrum Allgäu, praxisnahe Informationen erhielten.

Im Betrieb der eigenen kommunalen Liegenschaften machen die Energiekosten bis zu 20 % der Gesamtaufwendungen aus. Dabei gibt es viele verschiedene Ansätze, um den Gebäudebestand zu sanieren. Ein einfacher und sinnvoller Ansatz ist, die Energieverbräuche kontinuierlich zu erfassen, zu analysieren und dann Optimierungsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz zu ergreifen. Diesem Ansatz folgt das kommunale Energiemanagement, bei dem es sich um einen systematischen und kontinuierlichen Prozess zur Erfassung, Steuerung und fortlaufenden Verbesserung der energetischen Leistung von kommunalen Liegenschaften handelt. Durch das Energiemanagement sollen die CO2-Emissionen, der Wärme-, Wasser- und Stromverbrauch sowie die dazugehörigen Kosten in den Liegenschaften gesenkt werden. Dafür wird eine regelmäßige, in der Regel monatliche Verbrauchserfassung in einer Managementsoftware aufgebaut, in der die Mess- und Zählerstruktur der Liegenschaften in Form eines digitalen Zwillings dargestellt, die Daten analysiert und besondere Ereignisse wie beispielsweise eine neue Nutzung erfasst werden.
Bei regelmäßigen Begehungen der Liegenschaften mit Experten werden nicht- und geringinvestive Maßnahmenempfehlungen gegeben, womit die Anlagentechnik optimiert wird. In diesem Zuge sind Schulungen und Einweisungen für die Gebäudeverantwortlichen ebenfalls Bestandteil eines erfolgreichen Energiemanagements. In einem jährlichen Energiebericht wird die Entwicklung des Energieverbrauchs und der spezifischen Kennwerte dargestellt.
Daneben ist die Gebäudebewertung Bestandteil des kommunalen Energiemanagements, die auf Basis einer systematischen Analyse der Liegenschaften einen Überblick über den energetischen Zustand der Gebäude liefert. Hier wird deutlich, welcher Handlungsbedarf kurz-, mittel- und langfristig besteht, woraus sich eine Prioritätenliste von Klimaschutzmaßnahmen ableiten lässt.

Für den Einblick in eine Energiemanagement-Software stellte Prof. Dr. Lässig vom INM Institut für Nachhaltigkeitsmanagement GmbH ihre Software „INM Management“ vor, mit den verschiedenen Erfassungs- und Auswertungsmöglichkeiten der Energiedaten einer Kommune.

Für den Einblick in die praktische Umsetzung des Kommunalen Energiemanagements wurde Felix Geyer, Bereichsleiter eza!-Energiemanagement des Energie- & Umweltzentrums Allgäu online zum Netzwerktreffen geschalten. Die eza! führt bereits seit 2002 das Energiemanagement in vielen Allgäuer Kommunen durch und Felix Geyer stellte den Netzwerkteilnehmern anhand der Gemeinde Altusried den Ablauf und Erfolg des Projekts vor.
Mit dem Verbrauchsdatenmonitoring und der Umsetzung von nicht- und geringinvestiven Maßnahmenempfehlungen konnte die Gemeinde in drei Jahren rund 103.000 Euro Energiekosten einsparen. Bei einem Eigenanteil der Kommune für das kommunale Energiemanagement von insgesamt rund 47.000 Euro - nach Abzug der attraktiven Förderungen des Freistaats Bayern - ein lohnendes Projekt. „Auch die Einsparung von CO2-Emissionen wird für Kommunen immer wichtiger“ betont Felix Geyer. Das Kommunale Energiemanagement der Gemeinde Altusried diente als Startpunkt, um Gründungsmitglied des Bündnisses „Klimaneutrales Allgäu 2030“ zu werden, bei dem die Reduzierung der Treibhausgasemissionen in der Gemeindeverwaltung Ziel ist.
Ein leuchtendes Beispiel also, das auch die Kommunen im Landkreis Berchtesgadener Land motivierte, das Thema noch stärker zu forcieren.

red/Pressemitteilung Energieagentur Südostbayern GmbH
Bild © Energieagentur Südostbayern GmbH
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