Jugend der Wasserwacht stellt bei kreisweiter Großübung ihr Können unter Beweis
Vor wenigen Tagen führte die Jugend der BRK-Wasserwacht des Landkreises Berchtesgadener Land eine Großübung durch: „Mehrere Verletzte nach Grillunfall“ lautete die Einsatzmeldung. 24 Jugendliche aus insgesamt vier Wasserwachten stellten ihr Können unter Beweis. Das Team für Realistische Unfall- und Notfalldarstellung (RUD) der Wasserwacht sorgte mit viel Schminke und Schauspielkunst für einen authentischen Großeinsatz - somit hatten die Nachwuchsretter alle Hände voll zu tun.
Eine Familie will im Thumseebad grillen, wobei es dem Vater nicht schnell genug gehen kann. Da die Kohle nicht richtig brennen will, gießt er Benzin als Brandbeschleuniger ins Feuer – ein fataler Fehler: Explosionsartig entzündet sich der gesamte Grill und eine riesige Stichflamme dehnt sich mehrere Meter weit aus und ergreift alle sechs Familienmitglieder, die zum Teil schwerste Verbrennungen erleiden. Beobachter des verheerenden Unfalls setzen sofort einen Notruf ab, woraufhin gegen 10:40 Uhr neben dem Einsatzleiter Wasserrettungsdienst die Wasserwachten Bad Reichenhall, Berchtesgaden, Freilassing und Laufen alarmiert werden.
Doch etwas ist anders als sonst, denn heute sind die Nachwuchswasserretter in die Rollen der aktiven Einsatzkräfte geschlüpft, um unter fachkundiger Anleitung von erfahrenen Führungskräften ihr Zusammenspiel bei einem Großeinsatz zu üben. „Zuvor wurden die angehenden Einsatzkräfte in einer Besprechung kurz und bündig über den groben Ablauf informiert; genauere Informationen blieben ihnen jedoch vorenthalten, damit alles spannender bleibt und der Übungseffekt möglichst groß ist“, erklärt Organisator Martin Planegger, stellvertretender Technischer Leiter der Berchtesgadener Wasserwacht.
Beim Eintreffen der ersten Retter wird das Ausmaß des Unfalls erst richtig klar: Von leicht und schwer Verletzen, bewusstlosen Patienten bis hin zu vermissten Personen, die am Ufer sowie im Wasser gesucht werden müssen, ist alles geboten. „Ein breites Spektrum, mit dem wir sicherstellen, dass jeder Teilnehmer auch wirklich etwas zu tun hat“, sagt Planegger. „Da zu Beginn mehr Verletzte als Retter da sind, müssen die Jugendlichen blitzschnell erkennen, wie dringlich die Behandlung der einzelnen Patienten tatsächlich ist.“ Während die übrigen Kräfte die Verletzten am Ufer versorgen und eine Suche nach den Abgängigen starten, fährt ein kleineres Motorboot mit drei Wasserrettern den See ab, um drei treibende Patienten zu orten und aus dem Wasser zu retten.
Fleißig und gekonnt versorgen die jungen Wasserretter die verbrannten, unterkühlten und geschockten Patienten, doch niemand ahnt, dass sich am nahegelegenen Parkplatz am Thumseebad zusätzlich ein Verkehrsunfall zwischen einem Radfahrer und einem Inlineskater ereignet. Der Einsatzleiter Wasserrettung schickt sofort mehrere Trupps zum Parkplatz, um dort weiter professionelle Hilfe zu leisten. Der Radfahrer und der Inlineskater haben bei ihrer Kollision Knochenbrüche, Kopfverletzungen und Prellungen erlitten. Aufgrund ihrer ersten Verdachtsdiagnosen fordern die Jugendlichen zügig den Landrettungsdienst mit Notarzt, Rettungswagen, Krankenwagen und Rettungshubschrauber nach, damit alle Patienten der Übung bestmöglich behandelt und abtransportiert werden können.
In gut einer Stunde ist das komplette Einsatzszenario abgearbeitet; erst jetzt können alle wieder richtig durchatmen. Die Übung wurde durch eine Krankenwagen-Besatzung der BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing abgesichert; weitere vier Wasserretter sicherten den Bereich am Ufer ab und standen jederzeit bereit, um bei einem echten Notfall eingreifen zu können. „Genauso professionell wie die Organisation der Übung war, war auch die realistische Unfalldarstellung der BRK-Wasserwacht Berchtesgaden, die die Verletzten erschreckend echt geschminkt hatte“ berichtet Mitorganisatorin Monika Graf von der Wasserwacht Freilassing-Ainring. Bei der anschließenden Manöverkritik gab es viel Lob von den Beobachtern und Führungskräften: „Die Kinder und Jugendlichen haben super Arbeit geleistet und alle Entscheidungen über die Patientenbehandlung zielgerichtet und schnell getroffen! Wir sind sehr zufrieden“, sagte Christoph Scharf von der Wasserwacht Laufen. Abschließend wurden die bei der Übung verbrauchten Kalorien bei einem großen Buffet vom Grill mit Fleisch, Würstchen und Gemüse wieder aufgenommen.
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